Entdeckung des Museums für moderne Kunst in Fontevraud
Die Eröffnung des Museums für moderne Kunst in Fontevraud ist im Loiretal-Atlantik eines der am sehnlichsten erwarteten kulturellen Ereignisse des Jahres 2021. Aufgrund der Covid-Epidemie 2020 mehrfach verschoben, können Sie schon bald eine beeindruckende Sammlung moderner Kunst entdecken, eingebettet in ein tausendjähriges, geschichtsträchtiges Gebäude der königlichen Abtei von Fontevraud im Anjou.
Die erstaunliche Geschichte dieser Ehe zwischen moderner Kunst und einer fast tausendjährigen Abtei beginnt 920 Jahre nach der Gründung der königlichen Abtei von Fontevraud. Genauer im September 2017! Das Kunstsammler-Ehepaar Martine und Léon Cligman treffen die Entscheidung, dem französischen Staat und der Region Pays de la Loire an die 600 Werke aus ihrer Sammlung zu schenken. Ein paar Monate später gehen 300 Werke aus anderen Kollektionen den gleichen Weg.
Eine außergewöhnliche Sammlung im Museum für moderne Kunst in Fontevraud
Diese unschätzbare Sammlung moderner Kunst umfasst Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen von Künstlern des 19. und 20. Jahrhunderts. Toulouse-Lautrec, Degas, de Vlaminck, van Dongen, Derain... Das sind nur einige der renommiertesten Namen der Kunstgeschichte, die im Museum für Moderne Kunst in Fontevraud zu bewundern sind... Daneben findet man ebenfalls außereuropäische Kunstwerke aus Afrika, Asien, Ozeanien und Amerika.
Dieses Nebeneinander von Formen und Nutzungen, die aus sehr unterschiedlichen Kulturen stammen, bildet ein ebenso originelles wie qualitatives Ensemble. Es ist eine fabelhafte Hinterlassenschaft, entstanden durch die Liebe zur Kunst zwei begeisterter Sammler, die im Laufe ihres Lebens eine Sammlung bemerkenswerter Werke aufgebaut haben, mitgebracht von Reisen, aus einer Laune heraus, oder von Besuchen in den renommiertesten Pariser Galerien.
Von der Konfrontation zur Zusammensetzung
Eine derart unglaubliche Sammlung konnte nur an einem ebenso seltenen Ort präsentiert werden! Die wissenschaftliche und kulturelle Gestaltung des Museums wurde Dominique Gagneux, dem Chefkurator für Kulturerbe, und der Szenografin Constance Guisset anvertraut. Im Zentrum dieser Szenografie steht eine Idee: Zusammensetzen und konfrontieren, nebeneinanderstellen und gegenüberstellen! Der Entdeckungsparcours hebt den Wunsch zum Eklektismus dieser aufgeklärten und humanistischen Kunstliebhaber hervor. Er wird zeigen, wie dieses Sammlerpaar faszinierende Korrespondenzen zwischen den Werken herstellt.
Wie Frau Gagneux betont, „ist das zukünftige Museum auf den Dialog der Formen fokussiert und wird den Besucher einladen, das imaginäre Museum der Sammler zu entdecken und eine neue visuelle Erfahrung zu erleben."
Die gesamte Sammlung, die über 1 700 m2 einnimmt, ist in der Fannerie, im Ehrenhof der Abtei, untergebracht. In diesem Gebäude, das am Eingang der Klosterstadt liegt, befanden sich die ehemaligen Stallungen der Äbtissinnen von Fontevraud. Es wurde unter der Leitung von Christophe Batard, Chefarchitekt der Monuments Historiques, saniert. Ein gemeinsamer Empfangsbereich gestattet den Besuchern, sich zur Klosterstadt oder zum Museum für moderne Kunst zu orientieren. Damit haben sie die Wahl, nur das Museum oder nur die Klosterstadt zu besichtigen oder den Museumspass für beide Sehenswürdigkeiten zu kaufen... Das ist sicherlich die beste Wahl, wenn man bedenkt, dass die Konfrontation zwischen dem Alten und dem Modernen letztendlich genauso kohärent ist wie die Werke, die dieses neue Juwel des Loiretal-Atlantiks bilden.